Premierengeflüster Circus Monti 2015

Eine Circuspremiere mitten im Hochsommer bei dreissig Grad und Sonnenschein?!?
Das ist wahrhaftig einzigartig - und das passt, denn der Circus Monti war schon immer einzigartig! Vieles hat sich bei Monti in den vergangenen Monaten verändert und Direktor Johannes Muntwyler spricht denn auch von einem Wirbelwind, der durch das Unternehmen fegte - passend zum diesjährigen Tourneemotto tourbillon (frz. Wirbelwind). So dauert die diesjährige Tournee gerade mal von anfangs August bis Ende November. Im Anschluss bietet man in Wohlen ein Varieté für Firmen- und Privatkunden und daneben ist man mit der von Alfredo Nock übernommenen Zeltvermietung unterwegs. Hierfür zeichnet auch Tobias Muntwyler verantwortlich, der nicht im Saisonprogramm auftritt.

Mit einer musikalischen Ouvertüre vor dem Chapiteau in Wohlen wird der Premierenabend eröffnet. Die diesjährige Show wurde von Marie-Josée Gauthier und Sylvain Lafortune inszeniert. Und die beiden Montrealer haben das Versprechen wahr gemacht, eine noch rundere, kunstvollere und durchdachte Show zusammenzustellen. Dazu trägt insbesondere auch die von Lukas Staeger komponierte Musik bei. Die Musiker nehmen neu auf einer drehbaren Bühne ihren Platz ein, spielen aber auch zusammen mit den Akteuren in der Manege. Diese besteht aus einer neu leicht erhöhten Bühne und wird von zusätzlichen LED-Spots ausgeleuchtet.
Die Szeniere gleicht zu Beginn einem Wartezimmer, das Zugang zu einer verrückten Welt offenbart. Darin tummeln sich unterschiedliche Artistinnen und Artisten, die untereinander und bei den Zuschauern einen Wirbelwind der Emotionen auslösen. Stuhlakrobatik gepaart mit Tricking trifft dabei auf klassische Jonglage, Mastakrobatik mit eingebauten Überraschungen und kreative Spassmacher, die mit feinfühliger Mimik und Gestik überzeugen und Gross und Klein zum Lachen bringen. Unter den Artisten ist auch der Basler Jason Brügger mit einer eleganten Arbeit an den Strapaten.

Bei tourbillon stehen nicht die einzelnen Darbietungen - die meisten tragen die Handschrift der renommierten Ecole National de Cirque de Montréal - im Mittelpunkt, sondern die in sich stimmige Inszenierung. Und diese setzt punkto Kreativität und Zusammenspiel von Theater, Artistik, Musik, Licht und Bühnenbild ein grosses Ausrufezeichen! Mit langanhaltender Standing Ovation und einem Blumenmeer bedankt sich das Premierenpublikum bei der Familie Muntwyler, dem Ensemble und allen Mitarbeitenden für eine weitere, grossarttige Monti-Show. Möge der Erfolg auf der verkürzten Tournee weiter anhalten!
 
Ausführliche Programmbesprechung in der CircusZeitung vom September.