Am 22. August 2018 hat sich der Lebenskreis von Peter Gasser geschlossen. Er ist im Alter von 61 Jahren seiner Krankheit erlegen. Mit seinem Tod verliert die Circuswelt eine Persönlichkeit, die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt war.
Peter Gasser erblickte am 23. März 1957 das Licht der Welt. Zusammen mit seinen drei jüngeren Brüdern Frithjof (*1958), Daniel (*1963) und Sascha (*1970) wuchs er im «Traditionscircus Royal» auf, der 2 Jahre vor seiner Geburt von Ludwig und Helene Gasser-Stey aus der Taufe gehoben wurde. Von seinem Vater Bruno Gasser und seiner Mutter Yayita Oberholzer wurde er liebevoll umsorgt und in die Circusartistik eingeführt. So wuchs er schon in frühen Jahren zu einem talentierten Universalartisten heran. Berühmt war er unter anderem als Jongleur und Ikarier. Nach dem Tod seines Vaters und seiner Stiefmutter Madeleine Burger übernahm er zusammen mit seinen Brüdern die Leitung des Circus Royal. Nach dem Ausscheiden seiner Brüder lastete die Gesamtverantwortung des Circus Royal auf seinen alleinigen Schultern, worauf er sich aus der Manege verabschieden musste. Fortan widmete er sich mehr und mehr den administrativen Aufgaben. Dabei wartete er immer wieder mit kühnen Ideen auf, als er zum Beispiel seinen ganzen Circus auf die Rigi verfrachtete. Aber auch andere Aktionen, wie die Verteilung von Gratiseintrittskarten als Teil des Marketings, sorgten immer wieder für Wirbel in der Branche und lenkten nicht selten die Medienaufmerksamkeit auf seinen Circus.
Auf Ende 1996 stiess Oliver Skreinig zum Circus Royal. In ihm fand Peter Gasser einen Geschäfts- und Lebenspartner. Seit 1999 betrieben sie den Circus gemeinsam. In den letzten Jahren zog sich Peter Gasser mehr und mehr auch aus der administrativen Leitung zurück. Dadurch wurde es ruhig um seine Person, bis das mediale Interesse im Frühsommer dieses Jahres wieder zunahm, als wir Kenntnis nehmen mussten von seiner schweren Erkrankung.
Lieber Peter
Wir Circusfreunde trauern um Dich. Du hast uns viel zu früh verlassen. Wir haben eine Persönlichkeit und einen Verfechter des traditionellen Tiercircus verloren. Ich danke Dir für die angeregten Gespräche im nostalgischen Kaffeewagen und für Deine Tatkraft, mit der Du uns erfreut hast. Wir werden Dir ein ehrendes Andenken bewahren.
Filip Vincenz, CVA-Präsident