Noch bis zum 14. Januar 2023 ist in Basel der Palazzo Colombino zu Gast. Wer einen schönen Abend mit stilvoller Artistik in einem wundervollen Ambiente verbringen will, ist im Palazzo Colombino an der richtigen Adresse. Zudem wird auch für den Gaumen bestens gesorgt. Der junge Spitzenkoch, Robert Claudio Stöckl (18 Gault Millau Punkte und 1 Stern Guide Michelin) und sein Team kümmern sich vorzüglich um das leibliche Wohl.
Durch das Programm führt charmant und clownesk das kanadische Künstlerduo La Bande Artistique, Marie-Claude Chamberland und Emile Carey. Die leidenschaftliche und liebenshungrige Kanadierin wird von ihrem tölpelhaften Emile assistiert. Die Beiden sind auch privat ein Paar. In früheren Jahren war Emile Carey übrigens ein begnadeter Jongleur und auch schon im Salto Natale zu sehen. Kleine Kostproben seines Könnens enthält er auch dem Basler Publikum nicht vor. Urkomisch und virtuos ist auch das gemeinsam vorgetragene Glockenspiel.
Zopfhang, oder neu-deutsch ausgedrückt Hairhanging, präsentiert die Weissrussin Polina Karvouskaya in einer ausgesprochen ästhetischen Darbietung. Auf der kreisrunden Bühne im Zentrum des prächtigen Spiegelpalastes vollführt sie an den Haaren hängend wunderschöne Evolutionen mit einer ausgesprochenen Leichtigkeit. Beeindruckend ist auch Inna Zobenko auf der rotierenden Scheibe. Minutenlang dreht sie sich sitzend und stehend um die eigene Körperachse in einem unglaublichen Tempo. Dass sie im Anschluss an ihren Act ohne jegliches Anzeichen von Schwindel die Bühne verlassen kann, grenzt an ein Wunder.
Beeindruckend ist auch die Beweglichkeit von Sylvia Friedman. In ihrer Solo-Darbietung stellt sie ihre Beweglichkeit dem staunenden Publikum zur Schau. Diese kommt auch beim Partner-Act am Trapez zum Tragen. Als Duo Rose zaubert sie mit ihrem Partner Samuel Sion nicht nur romantische Leidenschaft in die Palastkuppel, sondern verbindet klassische Trapezkunst mit Kontorsion.
Sehr beweglich ist auch der Ungare Gabriel Grandpierre. Seine Handstandequilibristik auf dem Piedestal konnte er schon am diesjährigen Circusfestival in Budapest aufführen. Zudem erhielt er auch eine Einladung zum nächstjährigen Circusfestival in Monte-Carlo.
Als Kontrapunkt zur ästhetisch angehauchten Körperkunst, die sich mehrheitlich durch das diesjährige Programm zog, setzen die Happy Boys aus China mit ihrem Reifenspringen den stimmungsmässigen Schlusspunkt. Hierfür müssen aber die Zuschauer in Bühnennähe umplatziert werden, damit die drei Wirbelwinde genügend Platz für ihre raumfüllende Performance haben. Mit viel Coolness und Körperbeherrschung locken sie das Publikum aus der Reserve.
Das sehenswerte Programm wird stilvoll vom Palazzo Colombino Showballet unter der Leitung der Choreographin Julia Eseeva eingerahmt. Und während den Speisen unterhält Tomasz Krol seit vielen Jahren dezent mit seinem Pianospiel.
Vom 20. bis 29. Dezember 2022 verwandeln die Initianten, Thomas Dürr und Clemens Zipse, den Spiegelpalast in den Cirque Noël de Bâle. Dann kann man dieselbe Show im Spiegelzelt ohne Viergang-Menü zu moderaten Preisen zu Gemüte führen. Die Vorstellungen finden jeweils um 16 Uhr und 19 Uhr statt.
Infos zum Cirque Noël de Bâle: https://www.cirquenoel.ch/
Infos zum Palazzo Colombino: https://www.palazzocolombino.ch/