Schweizer Nationalcircus KNIE ab 2016 ohne Elefanten

Der Schweizer Nationalcircus KNIE wird ab der Tournée 2016 auf das Mitführen und Präsentieren von Elefanten im Circus verzichten.

Dieser Entscheid überrascht, hat die Familie Knie doch noch bis vor kurzem immer wieder betont, dass auch in Zukunft Elefanten in der Knie-Manege auftreten werden. Mit dem Verzicht auf die Präsentation der Elefanten bricht der Circus eine beinahe 100-jährige Tradition. Entsprechend schwer tat sich die Familie Knie denn auch mit dem Entscheid. Die Entscheidung war sehr emotional für die ganze Familie, sagte Franco Knie gegenüber 20minuten. Künftig möchte sich die Familie Knie auf die Zucht von Elefanten im neuen Elefantenpark Himmapan in Rapperswil (SG) konzentrieren.

Update 23.08.2015
Die Reaktionen auf die Ankündigung der Familie Knie, ab 2016 ohne Elefanten mit dem Circus durch die Schweiz zu touren, löste bei der Presse und in der Bevölkerung unterschiedliche Reaktionen aus. Während viele Kinder und Knie-Fans das Ende der Elefantenhaltung im Circus sehr stark bedauern, begrüssen andere den Entscheid, künftig in Rapperswil auf die Zucht und damit den dauerhaften Erhalt der asiatischen Elefanten zu setzen. Franco Knie erläuterte in zahlreichen Interviews denn auch, dass sich die Familie Knie nicht von Tierrechtlern unter Druck gefühlt habe und der Entscheid unabhängig von aussenstehenden Meinungen gefällt worden sei. Auch stelle es rechtlich kein Problem dar, mit Elefanten auf Tournee zu gehen. Da die Knie-Elefanten Teil eines europäischen Zuchtprogramms sind, sei es allerdings nicht mehr möglich, mit den Tieren auf Reisen zu gehen. Die weiteren Knie-Tiere, darunter nebst Pferden und heimischen Arten auch Kamele, Lamas und Zebras, sollen weiterhin mit dem Circus auf Tournee gehen und ihr Können in der Manege zeigen, lässt das Circusunternehmen verlauten.

Vor kurzer Zeit ist im Elefantenpark in Rapperswil der polnische Elefantenbulle Thisiam eingetroffen, der sich zurzeit noch in Quarantäne befindet. Thisiams Vater war bereits vor vielen Jahren mit dem Circus Knie auf Tournee. Ebenfalls im Elefantenpark in Rapperswil ist seit zwei Monaten auch MaPalaj, die zuvor noch mit dem Circus auf Tournee war. MaPalaj ist mit 29 Jahren noch geburtsfähig und soll für die Zucht eingetzt werden, während dem die beiden älteren Damen Dehli und Ceylon ihre letzte Circustournee bestreiten. Alle Elefanten, auch der neue Bulle Thisiam, werden in Rapperswil trainiert. So soll es künftig zwar keine Elefantendressuren wie im Circus geben, dafür aber soll gezeigt werden, wie die Elefanten in Asien als Arbeitstiere eingesetzt werden. Nach wie vor wird es zudem möglich sein, auf den grauen Riesen zu reiten. Zudem wolle man künftig vermehrt edukativ arbeiten und den Besuchern die Faszination für Elefanten mit der Vermittlung von Wissen näher bringen. Mit den Einnahmen des Kinderzoos unterstützt die Familie Knie zudem ein Projekt in Sri Lanka zum Schutz der gefährdeten asiatischen Elefanten. Ein weiteres Projekt in Thailand wird zurzeit geprüft.

Wie der Circus Knie mitteilte, musste die Familie Knie im Juni und Juli zudem von drei Elefantendamen Abschied nehmen. Während Sumatra 53-jährig eines natürlichen Todes starb, mussten Siri (52) und Patma (54) von ihren Altersleiden erlöst und eingeschläfert werden. Besonders zu Patma hatte Franco Knie eine sehr innige Beziehung, da er über fünfzig Jahre zusammen mit ihr verbrachte. Patma hat Franco Knie zudem einmal das Leben gerettet, als zwei andere Elefanten aufeinander losgingen und Franco Knie schützend eingreiffen wollte.

Franco Knie jun., der aktuell die Elefanten im Circus Knie vorführt, soll auch in Zukunft mit dem Circus Knie unterwegs sein. Über seine Aufgaben hinter und in der Manege will der Circus zum Saisonende informieren.

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