Pressekonferenz zum Beginn der 38. Monti-Tournee

Am 4. August 2023 beginnt der Circus Monti bereits seine 38. Tournee in Wohlen (AG). Ich erinnere mich noch sehr gut, als wir zur allerersten Monti-Première bei garstigem und kaltem Wetter nach Wohlen reisten. Damals – im Jahr 1985 – startete der Circus Monti nach einer kurzen und intensiven Vorbereitungszeit zu seiner ersten Spielzeit in der Schweiz. Der «Lehrer-Circus» wurde von vielen in der Branche, besonders von einigen Traditionsfamilien, sehr belächelt und nicht ernst genommen. In der Zwischenzeit hat sich das Unternehmen zu einem der erfolgreichsten Unternehmen in der Circus-Branche unseres Landes entwickelt und die dritte Generation ist bereits sehr professionell und erfolgreich in der Geschäftsleitung integriert. Weitblick, Unternehmergeist und Risikobereitschaft haben zu diesem Vorzeige-Circus geführt, und die Familie Muntwyler kann zu Recht auf das bisher Erreichte mit Stolz zurückblicken.

Zum Auftakt seiner 38. Tournee hat der Circus Monti für den 27. Juli 2023 zu einer Medieninformation nach Wohlen eingeladen.

Direktor Johannes Muntwyler begrüsste die anwesenden Medienvertreter im Chapiteau auf dem Merkur-Areal in Wohlen und eröffnete die Medieninformation. Derzeit herrsche, wie immer vor einer Premiere, eine «normale Anspannung», welche aber keinesfalls mit Hektik gleichgesetzt werden dürfe. In seiner Einleitung stellte er zudem das Kreativ-Team vor. Es sind dies: Tiziana Cocca (Choreographie); Barbara Tschumi (Kostüme); Lukas Stäger (Musik); Christoph Siegenthaler (Lichtkonzept) sowie Cécile Steck und Didi Sommer (Konzept & Regie)

Bereits zum vierten Mal stehen Regie und Konzept unter der Leitung von Cécile Steck und Didi Sommer. Sie haben dem diesjährigen Motto «et Voilà» eine spielerische Seele eingehaucht und das Gesamtkonzept mit den internationalen Artistinnen und Artisten kreiert. Dabei legten sie das Hauptgewicht auf diverse Farben und Fröhlichkeit. Für die Kulisse und die Raumgestaltung wurden sie durch ein Kunstmaler-Atelier inspiriert. Die Atmosphäre des Ateliers wird durch ein symbolisches «Oberlicht», eine Arbeitslampe und eine Staffelei sowie im Hintergrund durch «unfertige Bilder» dargestellt. Erzählt werden die Freuden und Leiden eines Kunstmalers, der mit viel Energie an seinem Durchbruch als Maler arbeitet. Damit ist der Rote Faden gelegt. Jeder artistischen Darbietung ist eine Farbe zugeordnet und am Ende der Vorstellung ist die gesamte Farbpalette des Künstlers mindestens einmal eingesetzt worden. Die Musik stammt einmal mehr aus der Feder von Lukas Stäger und wurde zu jeder Nummer komponiert und arrangiert. Die Herausforderungen für ihn sind dabei sehr vielfältig, kennt der Musiker doch die wenigsten Nummern im Voraus. Erleichterung kann allenfalls eine Video-Aufnahme bringen. Aber auch andere Einflüsse müssen berücksichtigt werden. So kann es gut sein, dass die Regie anfragt, ob bei einer Komposition nicht noch ein paar Takte «angehängt» werden könnten, damit die Umbaupause optimal ausgefüllt wäre. Eine weitere Herausforderung ist die Besetzung des Orchesters. Auch bei gleicher Besetzung soll sich der Sound des Klangkörpers jedes Jahr vom Vorjahr hörbar abheben. Eine anspruchsvolle und spannende Arbeit, welche Lukas Stäger mit Bravour aufzulösen weiss. Das gleiche gilt natürlich für die Kostüme. In diesem Jahr sind sie, dem Thema entsprechend, viel farbiger als im Vorjahr und werden herrliche Farbtupfer setzen. Barbara Tschumi zeichnet nach einem Assistenzjahr bei Olivia Grandy für die Gestaltung der Kostüme verantwortlich.

Cécile Steck hat in ihrem Statement dem gesamten Team ein ganz grosses Lob ausgesprochen. Innert kürzester Zeit sei das Ensemble zu einer Einheit verschmolzen. Alle sind voll engagiert, kooperativ und freuen sich auf die gemeinsame Spielzeit. Die Artistinnen und Artisten kommen aus Spanien, Kanada, Neuseeland, Frankreich, Australien, der Schweiz und den USA; passend zum Programm eine sehr bunt zusammengestellte Truppe. Aus dem Programm haben sie uns zwei Teile vorgestellt. Einerseits den Einstieg in die Geschichte mit dem Maler und nach der Info eine sehr schön choreographierte Akrobatik-Arbeit, eingeleitet durch drei synchron agierende Roue Cyr-Elemente, nahtlos übergehend in die Akrobatik-Tricks mit Sara, Carlos und Adrian (alle aus Spanien) als Trio Skylimit. Sie zeigen uns diverse Salti (Doppelsalto, Salto gestreckt, Salto mit Landung im Spagat) zudem einen sicheren Handstand im Dreipersonenhoch. Eine bezaubernde Nummer kombiniert aus Tanz, Hand auf Hand und sogar einzelnen Kontorsions-Elementen. Das Gesehene macht Lust auf mehr – dazu haben Sie, liebe Leserin, lieber Leser, schon bald Gelegenheit, denn am 4. August 2023 heisst es bei Monti zum 38. Mal «Vorhang auf – das Spiel beginnt».

Zum Abschluss der Medieninformation äusserte Johannes Muntwyler den Wunsch, dass die Saison 2023 hoffentlich gleich gut werde wie 2022 und mit einem verschmitzten Lächeln fügte er an «oder sogar noch etwas besser». Das wünschen wir dem ganzen Team und freuen uns auf das Monti-Gesamtkunstwerk 2023.

Text: Alfred Reichle

Foto: Marcel Hutzli