Zum 20. Mal lädt die Familie Maillard zum Weihnachtscircus in Moudon ein. Die Verbundenheit des Cirque Helvetia mit der Gemeinde wird deutlich sichtbar. Zu Beginn der Jubiläumspremière betreten Julien Maillard und Carole Pico, Gemeindepräsidentin, die Manege. Sie würdigt die Arbeit der Familie Maillard und gratuliert ihr zum Jubiläum.
In einer poetischen Szene träumt Simon Maillard (3. Generation) vom Circus. Ein kurzes Charivari mündet in die erste Darbietung ein. Der dreizehnjährige Maksim Junior zeigt sicher gehaltene Hand- und Kopfstandbalancen. Im Weihnachtsprogramm sind auch seine Eltern zu sehen: Von Maksim Tykhoniak und Elena Popova sehen wir ein beeindruckendes und publikumswirksames Adagio. Elena Popova arbeitet in einer Solonummer am Vertikalseil. Sie besticht mit verschiedenen rasanten Pirouetten sowie ihren genau auf die Musik ausgerichteten Bewegungsabläufen, die ihre Präsentation zu einem Tanz am Seil werden lassen.
In weiteren Luftnummern sind alle drei Generationen der Familie Maillard vertreten. Tristan lässt seine Fortschritte am Trapez erkennen. Anaïs Maillard und Mehdi Rieben erleben wir als Duo in einer sinnlichen Darbietung am Kronleuchter mit ästhetisch eindrücklicher Wirkung. An den Vertikaltüchern hat sich Brigitte Maillard neue Tricks und originelle Figuren ausgedacht und präsentiert sie mit ihrer gewohnten Eleganz. Auch einige unterschiedliche Abfaller hat sie eingebaut. Zusammen mit dem schönen Kostüm entsteht eine poetische Gesamtwirkung. Die Akrobatin erntet für ihre Leistung tosenden Applaus.
Anaïs Maillard ergänzt die bereits aus dem Frühsommerprogramm bekannten Illusionisten Mehdi Rieben und Mikel Keep zum Trio. In kurzen mit Tempo vorgeführten Effekten sehen wir scheinbare Durchbohrungen des menschlichen Körpers und Befreiungen und Platzwechsel aus Fesselungen und aus dem mit Wasser gefüllten Glaskäfig. Schelmisch und humorvoll präsentiert Mikel Keep seine Kunst der Mentalmagie. Einmal wird er dabei unterstützt von Mehdi Rieben und Simon Maillard.
In einem herzförmigen Requisit führt Yana Nedyalkova ihre Kontorsionistik aus. Die Beleuchtung und die Herzform passen mit Yanas Ausstrahlung wunderbar in ein Weihnachtsprogramm. Ihr Vater, Nedyalko, lässt in einer etwas kurz geratenen Nummer einen Metallkubus mit lockeren Handgelenkbewegungen um seinen Körper und über seinem Kopf kreisen.
Simon Maillard hat einen Soloauftritt als «Laserman». Am ganzen Körper leuchtend und von Leuchtfiguren auf dem Boden umgeben, lässt er die Laserstrahlen als Lichtpunkte im Circushimmel tanzen.
Den so wichtigen humorvollen Faden durchs Programm ziehen zum zweiten Mal Samuel Brunaud und seine Frau Amandine Brunaud-Robin. Ihre schauspielerischen und clownesken Fähigkeiten und die gegenüber dem letzten Jahr völlig neuen Entrées kommen beim Publikum gut an und sorgen für die lockere Stimmung im Circuszelt.
Unterstützt werden die Artisten von Paula Bright mit Gesang und von Camille Aguet am Schlagzeug. Mit ihrer Live-Note lassen sie vergessen, dass die Musikbegleitung hauptsächlich ab Konserve kommt.
Julien Maillard konzentriert sich voll auf seine Rolle als Circusdirektor. Er bedankt sich bei allen Artisten, bei den weiteren Mitarbeitern, bei Anaïs für die künstlerische Leitung und bei Mehdi Rieben, der für die Regie verantwortlich ist. Natürlich gilt sein Dank auch dem Publikum, welches das Circuszelt bis zum letzten Platz füllt. Die Zuschauer ihrerseits bedanken sich bei allen Mitwirkenden mit einer langanhaltenden Standing Ovation.
Wer dieses begeisternde Programm selbst sehen möchte, muss sich beeilen. Der Cirque de Noël de Moudon spielt noch bis am 7. Januar 2024.
Informationen und die Möglichkeit zur Platzreservation und zum Ticketkauf gibt es unter:
https://cirque-helvetia.ch/#noel
Text: Edi Ziegler
Fotos: Filip Vincenz, Edi Ziegler