Magic Festival Degersheim

Am Wochenende vom 22. – 24. September 2023 stand Retonio’s Dreamfactory in Degersheim ganz im Banne der Magie. In Workshops und Seminaren konnten sich Profis und Laien in die Geheimnisse der Zauberkunst einführen lassen. Zudem wurde zu Ehren von Siegfried & Roy, den grossen Illusionisten aus Las Vegas, feierlich im Beisein des Schweizer Fernsehens ein Memorial eröffnet. Dabei bekommt der Besucher Kostüme, Requisiten, das exklusive Mobiliar aus dem feudalen Anwesen der verstorbenen Weltstars und vieles mehr zu sehen. Geplant war, dass Siegfried’s Schwester Dolore das Memorial einweihen wird. Doch leider liess ihr Gesundheitszustand eine Reise in die Schweiz nicht zu, weshalb sie sich vertreten liess.

Beitrag auf SRF 1: https://www.srf.ch/play/tv/redirect/detail/1a8892a2-40c8-40ce-9b7f-cdf39c8bfc0f

Am Samstagabend ging zum 3. Mal der Grand Prix Dreamfactory über die Bühne. 13 Künstler wetteiferten um die Gunst einer Fach- und Laienjury, sowie um Sympathien beim Publikum. Bei Circus- und Artistikfestivals wird normalerweise auf eine ausgewogene Verteilung der Disziplinen geachtet. Dass nun bei einem Magic Festival alle Künstler dasselbe Genre vertreten, hatte durchaus auch seinen Reiz. Aber auch die Magie lässt sich in Unterkategorien unterteilen: Manipulatoren, Mentalartisten, Illusionisten, Magic Comedians, …

Die Fachjury setzte sich aus Vertretern der Fédération Internationale des Sociétés Magiques (FISM) zusammen. Sie gewichteten vor allem die Fingerfertigkeit der Künstler höher. Mit dem ersten Preis zeichneten sie den holländischen Künstler Rapfael Scholten aus. Er überzeugte nicht nur durch seine Fingerfertigkeit im Umgang mit Spielkarten, sondern auch durch seine Kombination mit Stepptanz, eingebettet in eine gelungene Gesamtpräsentation im Stile der 1920er Jahre. Der zweite Preis ging an den Finnen Janu Huntunen, auch er ein Meister der Fingerfertigkeit. Auf dem dritten Platz landete schliesslich Maurice Grange aus Deutschland mit seinen Manipulationen mit Bällen.

In der Laienjury waren unter anderem der ehemalige Raubtierdompteur René Strickler und der CVA-Präsident Filip Vincenz mit ihren Partnerinnen vertreten. Sie achteten vor allem auf Originalität und Präsentation. Und hier stand vor allem der Norweger Davido hoch im Kurs. Auf die eher klassische Tour liess er Tauben und Kakadus erscheinen und verschwinden. Er gewann den 1. Preis. Knapp dahinter teilten sich der Ukrainer Magic Max und Raphael Scholten den 2. Preis. Letzterer spielte sich übrigens auch in die Herzen des Publikums und durfte auch diese Auszeichnung für sich in Anspruch nehmen. Auf dem 4. Platz rangierte Miles Pitwell. Der Deutsche überzeugte durch eine passende Inszenierung und verblüffte vor allem mit seiner Papierreisskunst. Auf dem 5. Platz schliesslich kam der Serbe Maxim Gladstein zu stehen, der einen interessanten Act mit Fächern zeigte.

Im Anschluss an den Wettbewerb traten Natalie & Eli ausser Konkurrenz mit ihrer Quick Change auf. Die international mehrfach ausgezeichnete Show ist sehr beeindruckend. Es gibt derzeit wohl kaum eine andere vergleichbare Quick Change mit so vielen und schnellen Kleiderwechseln und Special Effects. Natalie näht übrigens sämtliche Kleider eigenhändig. Sie erteilt auch Workshops.

Die Dreamfactory in Degerseheim, unmittelbar beim Bahnhof, ist auch ausserhalb des Festivals eine Reise wert. Weitere Infos unter:  https://dreamfactory.ch/