Ungarischer Cirkusz Florian Richter

Nach dem Besuch des Kimba-Elefantenparks der Familie Casselly stand der Besuch des ungarischen Cirkusz Florian Richter auf dem Programm. Florian Richter wurde 1977 in Stuttgart geboren. Er vertritt die 7. Circusgeneration. Seine Eltern, Karola und Josef Richter, bereisten mit Elefanten und ihren berühmten Reiterproduktionen die ganze Welt. Sie gewannen 1974 den Silbernen Clown beim Internationalen Circusfestival von Monte-Carlo. 2004 gewann Florian Richter ebenfalls einen Silbernen Clown, 2008 gar einen Goldenen.

Das weisse Chapiteau des Cirkusz Florian Richter ist etwas in die Jahre gekommen. Überhaupt wird den Zuschauern vor der Vorstellung und während der Pause wenig Komfort geboten. Bei einem Circus dieser Grösse dürfte ein überdachter Eingangsbereich erwartet werden. Die Ungaren nehmen es gelassen und strömen trotzdem in Scharen herbei.

Umso üppiger gestaltet sich das Circusprogramm. Auch wenn die Musik ab Band und teilweise sehr laut erklingt, werden die einzelnen Darbietungen in wunderschönes Licht getaucht. Zum Programmauftakt präsentieren Florian und Edith Richter ein schöne Pferdefreiheit. Seine Frau Edith (eine geborene Folco) reitet dabei auf der asiatischen Elefantendame Sandra (*1975). Die nicht alltägliche Kombination zwischen Pferden und Elefanten ist überaus gelungen. Tochter Angelina Richter hat sich ebenfalls der Pferdedressur angenommen, die sie sehr selbstbewusst vorführt. Ihr Bruder Kevin ist in mehreren akrobatischen Truppen-Acts involviert. Darunter an der russischen Schaukel, am Schleuderbrett oder an der Cat Wall.

Michael Zorzan ist ein italienischer Diabolo-Jongleur und Circusartist in fünfter Generation. Bereits im Alter von 10 Jahren trat der Autodidakt vor Publikum auf. Youtube bezeichnet er als seinen Lehrmeister. Zu einem weiteren artistischen Highlight zählt Alexander jun. Der Rumäne beeindruckt mit einer Handstandequilibristik. Zudem dürfen auch das Todesrad und eine Hundenummer nicht fehlen.

Der Cirkusz Florian Richter setzt auch bei der Clownerie seit jeher Akzente. Für dieses Jahr konnte die Direktion den Clown Matute Alvarez verpflichten. Matute hat eine besondere Art, um sich wortlos auszudrücken. Trotzdem ist seine Sprache universal. Auf Anhieb findet er den Draht zu den Zuschauern und avanciert zum Publikumsliebling.

Anstelle des sonst üblichen Pony- oder Kamelreitens nach der Vorstellung hat sich die Direktion etwas besonderes einfallen lassen. Nach Abschluss der Vorstellung lädt die Direktion die Besucher in die Manege ein, um mit den Artisten Selfies zu machen. Ein Grossteil dieser Selfies wird wohl über die sozialen Medien geteilt, was für den Circus einen positiven Werbeeffekt hat. Zudem haben die Besucher die Möglichkeit, in Kontakt mit den Artisten und der Direktion zu kommen. Eigentlich erstaunlich, dass nicht schon andere auf dieselbe Idee gekommen sind.