Saisonrückblick und Ausblick Circus Monti

Der Circus Monti hat am 19.11.2015 zu einer Medien-Information in sympathischen „Wägeli Nr 1“ eingeladen, um über die erste Kurzsaison und den Ausblick auf die neue Produktion zu informieren. Bei der lokalen Presse stiess die Einladung auf reges Interesse.

Rückblick auf die Saison 2015
Circusleiter Johannes Muntwyler referierte über die intensive Vorbereitungszeit zur 31. Monti-Saison. Ungewöhnlich waren dabei die sommerlichen Temperaturen. Weil erst am 7. August mit der Tournee begonnen wurde, starteten die Probearbeiten im Juni. Insgesamt wurden erstmals anstatt über 40 nur 9 Orte bespielt. Die Direktion bewies mit diesem Konzept äusserst viel Mut zum Risiko. Würden die Leute auch längere Wege in Kauf nehmen, um „ihren Monti“ zu sehen? Bereits an der Premiere in Wohlen wurde die Produktion sehr gut und begeistert aufgenommen. Das Programm war „fertig“ und im Nachhinein mussten nur ganz kleine Änderungen vorgenommen werden. Damit war es auch für die Regisseure (Marie-Josée Gauthier und Sylvain Lafortune) einfacher, guten Gewissens nach Kanada zu reisen und sich neuen Projekten zu widmen.

Die Artistinnen und Artisten sowie das gesamte Monti-Team versprühten von Beginn weg eine überaus grosse Spielfreude. Alle Beteiligten waren die ganze Saison voll motiviert und die Lust zu arbeiten bemerkte das Publikum in jeder Vorstellung. Anstatt 45 nur 8 Verschiebungen mit Auf- und Abbauten verschaffte den Artistinnen und Artisten die Möglichkeit, ihre Kräfte voll und ganz für ihre Kerntätigkeit – die Show und ihre Arbeit in der Manege – einsetzen zu können. Energieverluste durch viele Kurzgastspiele blieben ihnen erspart. So war dann auch jeder Ortswechsel eine willkommene Abwechslung und nicht eine zusätzliche Belastung für das gesamte Team. Bei allen Gastspielen war das Echo aus Zuschauerkreisen äusserst positiv ausgefallen und die Vorstellungen waren grösstenteils sehr gut besucht. In Bern konnte auf bereits sehr hohem Niveau die Zuschauerzahl nochmals gesteigert werden und die Direktion musste gegen Ende des Gastspiels fast täglich Leute nach Hause schicken, weil keine Karten mehr verfügbar waren. In Aarau wurde aufgrund der grossen Nachfrage für den Dernièren-Tag zusätzlich eine Vormittagsvorstellung eingeschoben, damit der Bedarf in der Hauptstadt des Heimatkantons befriedigt werden konnte.

Zusätzlich zum reisenden Unternehmen war das zweite Standbein von Monti – die am 5.1.2015 übernommene Zeltvermietungs-Firma von Alfredo Nock – schon im ersten Jahr recht erfolgreich. Einige Aufträge konnten von Alfredo Nock übernommen werden und zusätzliche Events konnten von Monti selber abgeschlossen werden. Damit war auch in diesem Bereich sehr viel Arbeit angesagt. „Es war eine sehr anstrengende und schwierige Zeit für uns und wir haben in diesem Business in den vergangenen Monaten sehr viel gelernt“ – mit diesen Worten erläuterte Johannes Muntwyler den Einstieg in das breit angelegte Zeltvermietungs-Geschäft. Für die Kunden sind aber alle Vermietungen reibungslos abgelaufen, auch wenn hinter den Kulissen hart geschuftet werden musste.

Variété im Winterquartier
Als drittes Standbein wird Monti in diesem Jahr im Dezember eine Variété-Produktion präsentieren. Die Proben dazu laufen auf Hochtouren. Bereits ab Ende November werden die ersten geschlossenen Vorstellungen – total deren 9 Abende – abgehalten. Ab dem 5. Dezember sind vier öffentliche Abende geplant. Der Vorverkauf ist bereits gut angelaufen und für alle Vorstellungen sind noch Plätze verfügbar (www.circus-monti.ch/variete). Für öffentliche Vorstellungen stehen 150 Plätze zur Verfügung und der Abend verspricht ein aussergewöhnliches Diner-Spektakel zu werden. Die künstlerische Leitung wurde Andreas Muntwyler und Ulla Tikka anvertraut. Sie haben mit eigenen Produktionen bereits mehrmals auf sich aufmerksam gemacht und haben immer grosse Erfolge mit ihren Projekten verbuchen können.

Zusammenfassend konnte Johannes Muntwyler auf ein sehr anstrengendes, lehrreiches und erfolgreiches Jahr Rückschau halten. Dabei betonte er auch, dass der Circus als Reisegeschäft sich als wichtiges Standbein bewährt habe. Dies sei allerdings nur möglich gewesen, weil Monti an allen Fronten über ein überdurchschnittliches, absolutes Super-Team verfüge. Die gesteckten Ziele seien recht hoch angesiedelt gewesen und gemeinsam habe man eher mehr erreicht, als sich die Direktion zu Beginn der Saison vorgenommen habe. In diesem Sinne richtete er seinen Dank an alle seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor und hinter dem Vorhang.

Ausblick auf das Jahr 2016
Full House wünscht sich Monti auch für die 32. Saison, welche am 5. August 2016 in Wohlen starten wird. Unter dem Namen Full House ist in der Schweiz seit vielen Jahren ein Duo bekannt – es sind dies Gaby und Henry Camus. Gaby aus Effretikon und Henry aus New York haben in den letzten rund 25 Jahren schon viele erfolgreiche Action-Comedy-Shows selber erarbeitet und eine grosse Schar von Zuschauern damit erfreuen können. Diese zwei Künstler wurden nun mit der Gestaltung – zusammen mit einem Kreativ-Team – des neuen Programms betraut. Die Inszenierung wird das Publikum in den Mikrokosmos einer Gross-Stadt führen. Dabei sollen verschiedenste Menschen und Kulturen zum Roten Faden werden und die Zuschauer durchs Programm begleiten. Nebst klassischen Circus-Disziplinen sollen im Circus eher selten bis nie gezeigte Acts mit urbanem Charakter zu sehen sein. Die ländliche Schweiz, im Gegensatz zu der Grossstadt – diese Interpretation lässt viel Spielraum offen und wir sind gespannt, was dabei realisiert werden kann. Die beiden Regisseure bekundeten vor der neuen Arbeit und gegenüber den Machern des Circus Monti viel Respekt und sie freuen sich, zusammen mit dem Kreativ-Team die neue Show gestalten zu dürfen. Zu ihren persönlichen Stärken und Schwächen bemerkten beide, dass Henry eher der „chaotische, von Ideen sprühende Künstler“ sei und Gaby jeweils versuche, in dieses positive Chaos etwas Struktur reinzubringen.

Wie bereits erwähnt wird die 32. Saison vom Circus Monti am 5.8.2016 in Wohlen gestartet. Die in diesem Jahr besuchten Städte werden wieder besucht – allerdings mit kleinen, terminlichen Änderungen. Zusätzlich wird neu als 10. Gastspielort Thun zur Abdeckung des Berner-Oberlandes aufgenommen.

Enden wird die Tournee 2016 am Sonntag, den 27. November 2016 in Solothurn.

Text: Alfred Reichle
Foto: Stefan Gfeller, Circus Monti