Keine Alternative zu Live-Entertainment

Rund um das diesjährige Internationale Circusfestival von Monte-Carlo gab es unterschiedliche Plattformen, in denen Ideen, Gedanken und Anregungen zum Circus ausgetauscht wurden. Beim Meeting der European Circus Association (ECA) äusserten sich mehrere Referenten zur Zukunft des Circus. Stellvertretend seien hier zwei Präsentatoren hervorgehoben.

Peter Fekete, Ungarn:

Fekete ist Direktor des Budapester Circus. Er plädiert dafür, dass Circus von den Direktoren nicht nur als Showbusiness, also als möglichst profitables Business, angeschaut werde. Denn dann würden sie von den Steuerbehörden wie alle anderen kommerziellen Events abgemolken. Der Circus müsse zwingend eine Verbindung zur Kunst herstellen, eine Message transportieren, sowie einen öffentlich anerkannten Beitrag zuhanden der Gesellschaft leisten. Entertainment alleine reiche nicht.

Kenneth Feld, USA:

Feld ist der CEO der Feld Entertainment, welche die Greatest Show on Earth, den Ringling Bros. and Barnum & Bailey Circus, betrieb. Nicht zuletzt wegen des Drucks der "Animal Rights Organisationen" und den damit verbundenen unterschiedlichen Regulierungen in jedem Bundesstaat stellte Feld den Circusbetrieb 2017 ein. Ursprünglich war die Wiedereröffnung für 2021 geplant. Doch Covid verzögerte dies. Nun soll das Riesenunternehmen Ende September 2023 wieder auf Tournée gehen. Allerdings werde die Show komplett anders sein als in der Vergangenheit. Mehr Details verriet Feld nicht.

Interessant sind allerdings die Überlegungen zur Stossrichtung der neuen Showkonzepte. Hierzu machte Feld folgende Aussagen:

  • Es gibt keine Alternative zu Live-Entertainment. Die Gesellschaft hat genug von virtuellen Sitzungen und Kontaktverboten.
  • Das Publikum ist qualitätsbewusster und wertebasierter geworden. Es ist bereit, dafür auch etwas zu bezahlen.
  • Die Zeit ist das wertvollste Gut, das jeder Mensch besitzt. In jedem Moment muss das Circuspublikum den Eindruck haben, etwas verpasst zu haben, wenn es gerade nicht aufmerksam war. Nur so entsteht eine Bindung.
  • Bei der Kreation der neuen Show habe sein Team eine gesamtheitliche Betrachtung vorgenommen. Ob Tiere in der zukünftigen Show noch vorkommen, sei zweitrangig.

Am Schluss vermerkte Feld, dass von allen Geschäftsbereichen seines Unterhaltungskonzerns der Circus weitaus am anspruchsvollsten sei.