Bereits anfangs der 2000er Jahre war die Produktion Himmel auf Erden auf der Offenen Rennbahn in Zürich-Oerlikon zu Gast.
m letzten Jahr kehrte man zurück, nachdem die Carré Event AG die Produktion Swiss Christmas übernommen und der Marke Himmel auf Erden neues Leben eingehaucht hatte. Im ersten Spieljahr unter neuen Besitzern war die Resonanz eher negativ und die Macher gelobten Besserung für die zweite Auflage - und dieses Versprechen hielten sie ein!
Veranstaltet wird Himmel auf Erden von Reto Caviezel und Oliver Höner, die seit Jahren mit Art on Ice Erfolge feiern. Daran möchten sie mit der Show Engel bellen nicht anknüpfen. Zu Beginn der Show im grossen 10-Masten Chapiteau der Zeltvermietung des Circus Monti befinden wir uns im Kinderzimmer von Luna. Das kleine Mädchen stellt sich die Frage, warum Fantasie nicht gleich Realität ist und macht sich zusammen mit ihrem Stoffhund auf eine abenteuerliche Reise. Auf der Suche nach einem Beweis für die Fantasie begegnet sie zahlreichen Akrobaten und Künstlern, die sie zum Staunen und Lachen bringen.
Da ist etwa Tatiana Konoballs, die auf und mit ihren Gymnastikbällen tanzt und in einer witzigen Choreografie ihre Kreativität beweist. Die Gymnastikbälle jongliert sie auch auf ihren Füssen. Es sind aber auch die beiden Ukrainer Yefrem Bitkine und Evgenij Daschkovskij alias Duo Flash, die Luna mit ihrer Slapstick-Akrobatik erfreuen. Sehr sicher führen sie exzentrische Akrobatik aus, wirbeln durch die Luft und landen standfest nach einigen Umdrehungen auf ihren Füssen. Mit den Füssen jongliert auch die Beijing Acrobatic Troupe. Alleine und gemeinsam balancieren die vier jungen Chinesinnen eine Art Trommeln und Zylinder geschickt und mit bestechender Sicherheit. Ebenso präzise sind ihre Tricks bei der grossen Diabolodarbietung im klassischen Stil, aber zu modernen Musik. Zu siebt formen sie dabei Pyramiden und lassen zum Schluss ein Diabolo bis hoch unter die Zeltkuppel steigen. Dort oben spielt sich die Darbietung von Ekaterina Karmashova ab, die am schwingenden Trapez zahlreiche Wirbel und Sprünge zeigt. Das U-Show Team erleben wir mit einem Akrobatikfeuerwerk am Trampolin mit integrierter Hauswand. Diese wird durch eine ausgeklügelte Projektion als Lebkuchenhaus dargestellt. Überhaupt ist die Kullisse eines der Highlights der Show - sie verwandelt sich dank Licht- und Projektionseffekten in immer neue Welten. Aber zurück zum U-Show Team. Die sechs Ukrainer stammen aus dem Hochleistungssport und schlagen gleich mehrere Salti und Piroutten. Im Finale zeigen sie zudem spektakuläre Flüge von der russischen Schaukel in ein grosses Fangtuch. Schade, dass diese zweite Darbietung nur im Finale gezeigt wird und so an Wirkung verliert.
Wenn Max Poulin in die Pedalen seines Kunstrads tritt, staunen die Besucher. Auf der grossen Bühne dreht der Kanadier Kreise und zeigt dabei akrobatische Einlagen auf seinem Rad. Der Superstar der diesjährigen Show ist eindeutig seine Landsfrau und Monte-Carlo-Preisträgerin Valérie Inertie. Wenn sie mit ihrem Cyr Rad über den Boden kreist, lernt man die Faszination dieses neuen Circusgeräts richtig kennen. Für mich eindeutig die zurzeit beste Darbietung in diesem Genre. Für den Humor sorgt zum einen Strange Comedy. Das sind Shelly Mia Kastner und Jason McPherson. Mit Hilfe eines Vorhangs veranstalten sie ein wahres Chaos. Ihr Mut zu eigenständigen Ideen wird belohnt, denn das Publikum lacht herzhaft über den Klamauk des sympathischen Duos. Zum anderen tanzt der Italiener Raffaele Morra im Tütü und auf Spitzen Klassiker des Balletts. Zum Schluss der Show erleben wir ihn als sterbenden Schwan, was eine eigenwillige Mischung aus Können und Humor vereint.
Engel bellen nicht darf durchaus auch als Musical bezeichnet werden, denn die kleine Luna, die während der Spielzeit von vier verschiedenen Mädchen verkörpert wird, singt weihnachtliche Songs aus der Feder von Mia Aegerter und Cyrill Camenzind. So wird die Geschichte, die sich besonders auch für Familien und Kinder eignet, liebevoll erzählt. Dazu tanzen die sechs Tänzerinnen und Tänzer in stilvollen Kostümen zu abwechslungsreichen Choreografien. Obschon nur Playback gesungen wird, wirkt die Mischung aus Artistik und Musical sehr vielversprechend und Himmel auf Erden scheint den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Schade nur, dass die Show nach nur 85 Minuten reiner Spielzeit schon zu Ende ist - wir hätten gerne noch weiter zugeschaut!
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Einsendeschluss ist der 11. Dezember 2015 um 12 Uhr. Es wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück!
Text und Fotos: Randy Scheibli