EYC-Tagebuch Samstag

Alle zwei Jahre findet in Wiesbaden das renommierte Nachwuchsfestival European Youth Circus statt, an dem der CVA einen Sonderpreis vergibt. Der CVA berichtet während dem Festival täglich über die wichtigsten Ereignisse aus Wiesbaden.

Samstag, 18.10.2014
Die European Youth Circus Festival Band spielt auf, das Publikum strömt in Scharen ins rote Sarrasani-Chapiteau auf dem Dern’schen Gelände und in der Luft liegt ein Hauch von Glamour, Spannung und Leidenschaft – es ist Zeit für die grosse Preisträger-Gala des European Youth Circus Festivals 2014. Besonders speziell in der diesjährigen Ausgabe ist, dass selbst die Artisten noch nicht wissen, wer welchen Preis gewonnen hat. Eröffnet wird die Gala durch die Ungarin Viktória Csordás mit ihrer tempogeladenen Sprungseilnummer, die sogleich für kräftigen Applaus sorgt. Dieser zieht sich durch die gesamte Gala, in der wir etwa auch den Russen Anton Mikheev an den Strapaten kombiniert mit einem Ball sehen. Bälle sind auch die Requisiten von Enrico Annaev, der mit einer originellen Bodenjonglage zu überzeugen weiss und ein waschechtes Circuskind ist. Ein solches ist auch Vioris Zoppis. Obwohl gerade mal 13 Jahre jung, zeigt der charmante Italiener sensationelle Leistungen an den Strapaten und legt in der Gala gar noch ein paar Umschwünge zusätzlich dazu. Beau Sargent aus Grossbritannien verbindet Kontorsion, Tanz und Luftakrobatik in seiner Darbietung im Luftnetz. Aus Deutschland kommt Max Loos, der am Chinesischen Mast mit einer rockigen Show für Stimmung sorgt. Laut wird es auch, wenn die Cap Crew ins Scheinwerferlicht tritt. Die beiden Ungaren wissen mit Schrauben, Salti und Pirouetten auf dem Schleuderbrett im Bad Boy Look zu begeistern.

Das Schleuderbrett sehen wir an diesem Galaabend ein zweites mal, dann mit dem Circus Helsinki. Wenn Männer vor Neid erblassen und die Frauen zu kreischen beginnen, dann ist es Zeit für Pavel Stankevych. Der Ukrainer zeigt eine äusserst elegante und kraftzehrende Handstanddarbietung. Ebenfalls Handstände, aber in bunter Inszenierung zeigt seine hübsche Landsfrau Viktoria Gnatiuk. Poesie zaubert die Portugiesin Santé D’Amours Fortunato in die Manege, wenn sie ihre Hula Hoop Reifen um ihren Körper kreisen lässt und diesen in alle möglichen Positionen verbiegt. Über das Seil tänzelt Lucas Bergandi aus Frankreich so elegant, als würde er schweben. Selbst Rückwärts- und Vordersalto sowie Backflip sind kein Problem für ihn. Das Trio Cats aus der Ukraine zeigt zu einem Medley aus dem Musical Cats klassische Elemente der Sportakrobatik. Sehr innovativ dagegen ist die Darbietung der Schweizerin Solvejg Weyeneth, die ihre Diabolos auch gegen zwei gespannte Schnüre wirft und so einzigartige Luftfiguren kreiert. Figuren in die Manege dagegen zeichnet Charlie Wheeler mit seinem Cyr Wheel.

Dann kurz vor 22 Uhr ist es so weit, die Preise des diesjährigen European Youth Circus Festivals werden vergeben!

Altersklasse 18 bis 25 Jahre

  • Gold: Enrico Annaev (Russland) – (Boden-)Jonglage
  • Silber: Lucas Bergandi (Frankreich) - Drahtseil
  • Bronze: Viktoria Gnatiuk (Ukraine) - Handstanddarbietung

Altersklasse 12 bis 17 Jahre

  • Gold: Anton Mikheev (Russland) – Strapaten kombiniert mit Ball
  • Silber: Vioris Zoppis (Italien) - Strapaten
  • Bronze: Trio Cats (Ukraine) - Sportakrobatik

Publikumspreis „Preis der Herzen“
Cap Crew (Ungarn) - Schleuderbrett 

Spezialpreis der Jury
Circus Helsiniki (Finnland) - Schleuderbrett

Preis des Tigerpalastes
Lucas Bergandi (Frankreich) – Drahtseil

Preis des Varieté Neues Theater Höchst 
Sainté d'Amours Fortunato (Portugal) - Hula Hoop 

Preis der European Circus Association
Beau Sargent (Grossbritannien) – Kontorsion im Luftnetz

Preis der Grimailo Studios Moskau
Viktoria Gnatiuk (Ukraine) – Handstanddarbietung

Ehrenpreis des Verbandes Deutscher Varietétheater
Solvejg Weyeneth (Schweiz) – Diabolo

Preis der Circus-, Varieté- und Artistenfreunde der Schweiz (CVA)
Viktória Csordás (Ungarn) – Sprungseil

Preis der Gesellschaft der Circusfreunde e.V.
Vioris Zoppis (Italien) - Strapaten 

Preis der Wiesbadener Kirchen
Pavel Stankevych (Ukraine) – Handstanddarbietung

Preis des Wiesbadener Kuriers
Charlie Wheeler (Grossbritannien) – Cyr Wheel