Cirque Helvetia – 3 Generationen Maillard in der Manege

Vor 44 Jahren hat Daniel Maillard den Cirque Helvetia gegründet.
Heute liegt die Verantwortung des kleinen Familienbetriebs in den Händen seines Sohnes Julien. Doch sowohl Daniel wie auch seine Frau Brigitte sind noch sehr präsent – sowohl hinter wie auch vor den Kulissen. Am 15. März 2019 feierte Helvetia Première in Rolle, am Ufer des Genfersees. Auf der aufgeweichten Wiese wurde das gut beheizte Chapiteau errichtet, das von einem Dutzend Circuswagen und Campings umgeben war. Die Première bildete denn auch den Saisonauftakt für die kurze, dreimonatige Tournée, die bereits Ende Juni endet. In vergangenen Jahren gastierte der Circus in den heissen Sommermonaten noch in den Tourismusdestinationen im Unterwallis. Doch zum einen brachen in den letzten Jahren die Zuschauerzahlen in diesen Regionen ein, zum anderen waren die Transporte in die entlegenen Bergdörfer immer kostspieliger geworden und hat auch die Fahrhabe arg strapaziert.

Im Sommer und Herbst wird Helvetia daher pausieren und mit der Zeltvermietung trotzdem etwas Ertrag erwirtschaften, bevor er wieder in Moudon den nächsten Cirque de Noël präsentieren wird. Und das seit Jahren mit schönen Programmen und ebenso schönem Erfolg.

Das diesjährige Programm steht unter dem Motto Rêves, Träume. Tristan, der ältere Sohn von Julien und Anaïs Maillard, träumt in seinem Bett davon, Artist zu werden. Um ihn herum entsteht dann in der Folge ein abwechslungsreiches Programm, das durch die Familie Maillard und die Arstistentruppe sehr persönlich und familiär dargeboten wird. Zum einen bekommen wir Anaïs Maillard an den Vertikaltüchern zu sehen, die in ihre Darbietung auch ihre beiden Söhne Tristan und Simon (mit Schnuller) einbezieht. In einer weiteren Luftnummer zeigt sie zusammen mit Brigitte Maillard die Luftnummer aus dem Winterprogramm und spielt dann und wann auch noch die seriöse Madame Loyale – als Gegenpol zu ihrem Ehegatten und Clown Julien. Dieser stellt nebst seinem komischen auch sein artistisches Talent unter Beweis, indem er gleich zu Programmbeginn zu Jonglierbällen und Keulen greift. Die 3. Maillard-Generation wird spielerisch und ohne Zwang an die Manege gewöhnt, indem Tristan und Simon in einer kindergerechten Stuhlpyramide ihre Künste zeigen dürfen.

Im Gespräch nach der Vorstellung hat mir Julien wissen lassen, dass die beiden Jungs von früh bis spät Kunststücke im Wohnwagen und in freier Natur üben würden. Und so kam er auf die Idee, die beiden in einer eigenständigen Nummer, als roten Faden aber auch im einen oder anderen Clownentrée im Programm auftreten zu lassen. Nebst der Familie Maillard lernen wir auch die vielseitige bulgarische Artistenfamilie Nedyalko und Veselka kennen. Nach Engagements auf Kreuzfahrtschiffen, in Deutschland, England und Holland ist sie nun erstmals in der Schweiz unter Vertrag. Solo arbeitet Nedyalko eine Aerial Cube. Als Duo erleben wir Nedyalko und Veselka in einer wunderschönen Hebeakrobatik. Die 10-jährige Tochter tritt zudem sehr selbstbewusst in einer Hula Hoop-Darbietung auf, die sie sehr professionell und sehr erwachsen verkauft. Zum einen habe sie die Tricks ihrer Mutter abgeschaut, zum anderen sich selber beigebracht, wie sie nach der Vorstellung zu verstehen gab.

Das Programm findet viel zu schnell seinen Abschluss, indem Tristan aus seinem Traum erwacht. War alles nur ein Traum oder war es tatsächlich Realität? Mit dieser Frage werden die Zuschauer nach dem sehr persönlichen, familiären und mit viel Herzblut vorgetragenen Kurzprogramm nach Hause entlassen.
   
Nutzen auch Sie die Gelegenheit, liebe Leserinnen und Leser, während der nächsten drei Monaten dem Cirque Helvetia einen Besuch abzustatten.

Infos sind abrufbar unter: www.cirque-helvetia.ch.