Der Cirque Arlette Gruss aus Frankreich gastiert normalerweise im Frühling naher der Schweizer Grenze. Die CVA-Circusfreunde nutzten diese Gelegenheit und besuchten die Vorstellung Excentrik im Rahmen des CVA-Frühlings-Weekends in Strassburg.
Kévin Sagau führt als Monsieur Loyal mit viel Poesie durch die wunderbare Show, in der mehrere Mitglieder der Familie Gruss mitwirken. Kevin Gruss beeindruckt mit seiner Julia Friedrich an den Strapaten. Linda Biasini Gruss und Laura-Maria Gruss führen die Pferde vor. Linda's Kinder, Alexis und Eros, wirken in diversen weiteren Nummern mit, so unter anderem in einer anspruchsvollen Fahrradakrobatik des Duo Lyd. Alexis Gruss darf zudem die lebhaften Falabellas vorführen.
Trainiert werden die Tiere von Sarah Houcke. Die Tochter des berühmten Tierlehrers Sacha Houcke arbeitete 2019 noch mit Raubtieren. Während sie bei den Pferdenummern dezent im Hintergrund den Überblick bewahrt, führt sie mit viel Charme Kamele und Dromedare vor.
Gleich zwei Rhönräder kombiniert das ungarische Artistenduo Rolling Wheel. Der Wechsel von einem zum anderen Rhönrad und die Integration von equilibristischen Elementen sind bemerkenswert und einzigartig. Einzigartig kreativ und innovativ ist auch die Jonglage des Duo Supka. Im Grunde genommen hat das Duo eine uralte Circusdisziplin völlig neu verpackt. Nathalie lässt ihre Bälle in einem gläsernen Kegel kreisen und zaubert dabei wunderbare Effekte, während Zdenek seine Bälle virtuos in einer Dreiecksform jongliert. Für Arlette Gruss' Verhältnisse schon fast zu gewöhnlich ist das Duo Acero an der Pole oder die Compania Havana am russischen Barren, den sie mit einem Dreifachsalto küren. Einen etwas zwiespältigen Eindruck hinterlässt der Diabolokünstler Pierre Marchand. Auch wenn er den Raum des grossen Chapiteaus mit seiner Kunst maximal ausnützt und sehr hastig arbeitet, leidet doch die Qualität, die der Artist mit seiner extravertierten Art wiederum zu kompensieren vermag. Dass er am Schluss seiner Nummer sogar eine Standing Ovation provoziert, spricht mehr für seinen Verkauf, als für seine Qualität.
Schliesslich sind die Spassmacher nicht zu vergessen. Zum einen begegnen die Besucher dem portugiesischen Clown Cesar Dias, der in der Vergangenheit schon in diversen namhaften Circusunternehmen zu sehen war. Als Ergänzung wurde der Schweizer Clown André Broger engagiert, der in der Badewanne von einem weissen Hai attackiert wird. Mit Fingerpfeifen sind André und Cesar auch gemeinsam zu erleben.
Eine fast ausverkaufte Vorstellung, ein kraftvolles und melodiöses Orchester, leidenschaftliche Artistenkunst auf hohem Niveau, geniale Licht- und Showeffekte sowie farbenfrohe Kostüme sind nach wie vor unverzichtbare Elemente, um das Publikum für den Circus zu begeistern.