Tradition und moderne Akzente

Das Programm steht unter dem Motto: "Wir sind Circus!" Dabei handelt es sich um einklassisches Nummernprogramm mit guter Lichtführung und schmissiger Musik aus der Konserve. Für einen schönen Farbtupfer sorgt auch das wandlungsfähige Circusballett. Die Clownerie von Dani und Eros erfolgt fast ausnahmslos mit Publikumsbeteiligung – sei es mit Erwachsenen aber auch mit Kindern. Für moderne Akzente sorgt eine Lasershow.

Tierisch geht es zu und her, wenn Perla Bortolussi ihre Pferde vorführt und die Nummer im Da-Capo abschliesst. In der Vergangenheit hat sie auch mit Raubtieren gearbeitet. Zudem ist die Schülerin von Jasmin Smart in einer Hohen Schule zu sehen, vom Ballett im Zigeunerlook begleitet. Ein Pas de Deux auf dem Rücken zweier Kaltblutpferde präsentiert das Duo Bizzarro. Zudem, passend zur Fussball-Europameisterschaft, haben die Fussballhunde von Eros Saidel ihren Auftritt – Spanien gegen Italien.

In der Sparte der Artistik ist man sehr der Tradition verpflichtet: Alessia Picard aus Ungarn löst sich nach einem stimmungsvollen Intro aus dem Circusballett und schwebt am Luftring auf und davon. Beachtlich sind ihr Risthang und der Nackenwirbel. Dani Gattolin aus Italien ist in einer Jonglage mit Bällen, Keulen und Feuerfackeln zu sehen, nachdem Rachid Yiche Bodenakrobatik mit Feuerbolas und –spucken verbindet. Schmerzhaft anzuschauen ist Kezia Alves am Zopfhang. Mit sehr viel brasilianischer Lebensfreude lässt Daniela die Hula Hoops um ihren Körper kreisen. Und auch Tairon Seidel aus Italien lässt die Herzen der Artistenfreunde höherschlagen, wenn er seine Hebeakrobatik an der Pole präsentiert. Und zum Abschluss gibt es mit den Flying Bizzarro sogar ein Flugtrapez, ausgeführt von Daniela, Alessia, Stefano und Daniel. Das Repertoire der italienisch-brasilianischen Truppe umfasst unter anderem die Doppelpassage und einen zweifachen Salto. Ein fünftes Truppenmitglied konnte Ende Juni wegen Visa-Problemen noch nicht in die Schweiz einreisen. Nach seiner Ankunft sei dann auch der dreifache Salto zu sehen, hiess es. Zudem befand sich auch noch der äthiopische Kontorsionist, Mearg Kidu, auf der Anreise. Er stand schon beim Cirque du Soleil unter Vertrag.

Zum Abschluss der Vorstellung versammelt sich das gesamte Ensemble noch einmal in der Manege, um sich vom Publikum zu verabschieden. Die Artisten haben ihre Kunst mit viel Temperament, Charme und Begeisterung dargeboten. Das Publikum hat das zu schätzen gewusst und die Artisten mit langanhaltendem Beifall eingedeckt.

Nach dem Saisonauftakt in Brunnen setzte sich die Tournée im Kanton Graubünden fort, wo zur gleichen Zeit auch der Circus Maramber reist. Im Anschluss daran ist die Weiterreise ins Mittelland und den Voralpenraum geplant – ohne Unterbruch bis 2. Januar 2022.

Text: Filip Vincenz, Bilder: Alexander Leumann

Bild
Bild
Bild
Bild
Bild