Der Cirque d'Hiver in Paris kann auf eine glanzvolle 170-jährige Geschichte zurückblicken. 1852 wurde das Circusgebäude von Napoleon III. eingeweiht. Seit 1934 ist es im Besitz der Familie Bouglione. Die aktuelle Produktion unter dem Motto "Fantaisie" ist noch bis 5. März 2023 zu sehen.
Atemberaubend ist es, wenn der 60-jährige Julot Cousins am schwankenden Masten seine Hula Hoops kreisen lässt. In derselben Höhe umrundet Pavel Valla Bertini aus Tschechien auf seinem neun (!) Meter hohen Einrad die Manege. Spektakulär sind auch die Illusionen von Jimmy Saylon. Am Circusfestival von Girona erhielt er dafür den goldenen Elefanten.
Das Publikum zeigt sich ebenso beeindruckt am Duo Vitalys mit seinem Kräfte zehrenden Hand-auf-Hand und noch atemberaubenderen Kopf-auf-Kopf, während die kubanische Artistin Lucia Martdaz am Luftring eine artistisch und ästhetisch ausgereifte Kür vollführt.
Auch im Cirque d'Hiver gehören die Zeiten der grossen Tiernummern der Vergangenheit an. Einzig Regina Bouglione präsentiert zur Freude der Kinder fünf galoppierende Ponys.
Der jüngste Artist der Show, ist der 20-jährige Antony Cesar. 2020 war er Finalist einer französischen Talentshow und hat nun den Sprung in den Cirque d'Hiver geschafft. Zur Musik von David Bowie zeigt er harmonische Evolutionen an den Strapaten. Auch die Clownerie liegt in französischen Händen. Das Trio "Les Mangeurs de Lapin" – zu deutsch: die Kaninchenfresser – vertritt eher die plumpe Art der Clownerie.
Die Ehre der Schlussnummer wird übrigens dem Trio Jump'n'Roll zuteil. 2022 noch als Lemon Brothers mit dem Circus Harlekin auf Tour werden sie nun im prestigeträchtigen Cirque d'Hiver gefeiert. Zum Programmauftakt sind sie übrigens auch auf ihren Sprungstelzen zu sehen.
Nicht nur als Blickfang sondern als tragendes Element wird das neunköpfige Orchester unter der Leitung von Pierre Nouveau eingesetzt. Es unterstützt die von Michel Palmer moderierte Show mit einem melodiösen und emotionalen Klangkörper, der seinesgleichen sucht.