Adrian van Gool sen. verstorben

Am 3. Juli 2019 ist Adrian van Gool sen. in seinem 86. Lebensjahr verstorben. Adrian van Gool sen. wurde 1933 geboren und wuchs in Amsterdam auf. Schon als Kind liebte Adrian die Tiere und sein Ziel war es, einmal zum Circus gehen zu dürfen. Daher besuchte er nach seiner Schulzeit ein Ausbildungszentrum in Limburg, wo er den Umgang mit Tieren lernte. Bereits nach dieser intensiven Ausbildung wurden dem jungen Tierlehrer Elefanten anvertraut, mit denen er Skandinavien und England bereiste, bevor er 1961 zum Circus Nock stiess. Nebst dem, dass er 6 norwegische Fjord-Pferde vorführte, lernte er Helga Nock kennen und lieben. Der Ehe entsprangen drei Kinder: Harry, Linda und Adrian jun. Nach und nach übernahm Adrian van Gool sen. mehr Verantwortung im Unternehmen und war schliesslich für rund 100 Tiere der reisenden Nock-Menagerie zuständig.
1981 stiessen die ersten afrikanischen Elefanten zum Circus Nock. Adrian van Gool sen. nahm sich ihrer an und feierte schon 1982 das Manegendebut mit Sandra und Baby. Später kamen dann Maru, die leider an einer unheilvollen Krankheit starb, Aacha und Würza hinzu, die Adrian van Gool sehr geduldig und einfühlsam an die Manegenarbeit heranführte.
 
Bis 1991 leiteten die Familien Nock, Schneider und van Gool den Circus Nock. 1991 kam es zur Trennung: Zuerst verliessen die beiden van Gool-Söhne Harry und Adrian jun. den Circus, ein Jahr später folgten ihre Eltern. Harry und Adrian van Gool jun. bereiteten 1992 ihren Weihnachtscircus in Genf vor, der sich noch heute grosser Beliebtheit erfreut. Und bereits im März 1993 ging der Circus Pajazzo auf die erste Sommertournée mit dem damals modernen und revolutionären Pagodenzelt. Ein grosser Schicksalsschlag traf die Circusfamilie, als Helga van Gool-Nock im Sommer 1996 ganz plötzlich an einer Hirnblutung verstarb. Der Sommerbetrieb des Circus Pajazzo konnte sich gegen die damals grosse Circuskonkurrenz nie richtig durchsetzen. Somit beschränkte sich die Familie auf den Cirque du Père de Noël in Genf. Ein wichtiges Standbein über den Rest des Jahres war aber auch die Zeltvermietung.
 
Mir persönlich bleibt Adrian van Gool sen. in Erinnerung als Vorführer der afrikanischen Elefanten, die aufgrund ihres Charakters, Temperaments und Grösse gemeinhin als schwerer dressierbar gelten. In den letzten Jahren war der Seniorchef im Cirque du Père de Noël jeweils im Eingangsbereich anzutreffen, wo er sich mit den Leuten unterhielt. Wir Circusfreunde trauern um eine Persönlichkeit und entbieten den Hinterbliebenen unsere aufrichtige Anteilnahme.
 
Filip Vincenz, Präsident CVA