Unikat 2016

UNIKAT - Wo Gastfreundschaft und Herzlichkeit auf Artistik und Humor treffen

Bereits zum dritten Mal in Folge präsentieren Jennifer und Thomas Studhalter-Gasser ihr UNIKAT-Das Weihnachtsvariete.

Im Chapiteau ihrer Eltern Rose und Daniel Gasser-Belli kreieren sie von November bis Dezember eine einzigartige Dinnershow, bei der Gastfreundschaft und Herzlichkeit auf Artistik und Humor treffen. Dabei ist den Machern bei der dritten Ausgabe nochmals eine deutliche Steigerung gelungen, wie unser Premieren-Erlebnisbericht zeigt. Ihr Variete ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Unikat, in dem Wohlfühlen garantiert ist!

Stilvolle Varietewelt mitten im Berner Mittelland
Durch einen Wald voller leuchtend-glitzernder Tannenbäume treten wir ins heimelige und warme Chapiteau ein. Zwei Artisten stehen dort schon bereit, um uns Gästen die Mäntel abzunehmen und uns zur Gastgeberin Jennifer Studhalter-Gasser zu begleiten. Hier im stilvoll dekorierten Foyer glitzert und funkelt es überall. Nach der persönlichen Begrüssung übergibt uns Jennifer Studhalter-Gasser an einen der Artisten, die uns an einen freien Platz für den Apéro begleiten. Nach und nach gesellen sich nun verschiedene Artisten an unseren Tisch, begrüssen uns und stellen sich vor. Da ist etwa die tollpatischige Elisabeth Sonderegger (Franziska Bürki), die im Service arbeitet, aber eigentlich viel lieber auf der grossen Showbühne stehen würde. Oder Michel (Baptiste Raffanel), der mit seinen nach hinten gegelten Haaren den Frauen imponieren möchte. Doch auch Simon Thomas buhlt um die Gunst der Damen und beeindruckt sie sogleich mit verblüffender Tischzauberei. Daniel Gasser allerdings setzt dem Ganzen ein Ende, begrüsst die Gäste auf das aller Herzlichste und bittet sie, im Chapiteau Platz zu nehmen.

Die Show beginnt nun mit einem bunten Opening mit vielen Tanzeinlagen und endet damit, dass die Artisten den ersten Gang servieren. Dabei koordiniert die Gastgeberin ihr Ensemble sehr charmant und sorgt dafür, dass der Service bereits am Premierenabend reibungslos abläuft. Auch an unserem Tisch ist eine Artistin - in unserem Fall die Niederländerin Zinzy - für unsere Getränkewünsche zuständig. Noch vor wenigen Minuten haben wir sie als Tänzerin auf der Bühne erlebt, nun balanciert sie gekonnt die Teller und Gläser durch den engen Zuschauerraum. Dabei schäckert sie mit den Gästen und verleiht dem Service so eine sehr persönliche Note. Um das Publikum zu beeindrucken, kehrt nun Michel auf die Bühne, zieht sein Jackett aus und zeigt verschiedene ein- und zweiarmige Handstände. Der Schweizer verkauft seine Nummer dabei komisch und verleiht ihr so eine ganz eigene Note. Für den finalen Klötzchentrick lässt er sich einen Bauarbeiterhelm bringen - nötig hat er diesen zwar nicht, aber man weiss ja nie... Später im Programm erleben wir ihn als Playback-Sänger à la Clown André, wobei er das Original leider nicht erreicht. Nun übernimmt aber erstmals Simon Thomas aus Deutschland die Bühne. Ohne Worte erklärt er seine magischen Manipulationen mit Text-Schildern. Das Geheimnis dafür wird zum Ende der Darbietung gelüftet, soll hier aber nicht verraten werden. So oder so gelingt es dem Magier, einen bekannten Trick sehr originell zu verpacken. Daniel Gasser kündigt nun eine bekannte Sängerin an, worin Elisabeht Sonderegger sogleich ihre grosse Chance sieht, endlich im Showbiz Fuss zu fassen. Die freche Thurgauerin sorgt mit Wortwitz und Mimik für Lacher und das Zusammenspiel zwischen ihr und Daniel Gasser ist grandios. Die beiden Tänzerinnen Zinzy und Amy aus den Niederlanden und England verführen nun einen Zuschauer mit der Suppe, die sogleich alle Gäste erhalten. In mitten eines Weihnachtskranz wird eine schäumige Sellerie-Apfel-Suppe gereicht, dessen Geschmack ein Erlebnis für den Gaumen ist.

Schweizer Artistinnen sorgen für heisse Momente
Mit der Westschweizerin Sylvia Rosat und ihrem Partner Bobby Scala geht es an den roten Seidentüchern in die Luft. Nach ersten Duo-Tricks zeigt Silvya danach ein schönes Repertoir inklusive Spagat und Abfaller. Mit der Verpflichtung von Zeitler und Partner aus Ungarn ist es den Machern gelungen, zwei bei uns noch nie gesehene Artisten zu verpflichten. Mitgebracht haben sie zum einen eine Jonglierdarbietung, bei der in rasantem Tempo mit Bällen und Keulen jongliert und balanciert wird. Zum anderen aber auch eine aussergewöhnliche Einraddarbietung, die ein Highlight im Programm ist. Zwischen zwei hohen Podesten wurde ein Minitrampolin installiert. Diese Konstruktion erlaubt nun gewagte Sprünge von der einen auf die andere Seite - wohlverstanden stets auf dem Einrad! Kaum zu glauben, wie man auf der schmalen Plattform die Balance halten kann. Zum Schluss der Darbietung nutzt der junge Ungare das Trampolin für riskante Sprünge ohne Einrad und endet mit einem Salto über die eine Plattform hinweg. Er ist zurecht als Schlussnummer platziert. Vor dem Hauptgang erleben wir aber nochmals Sylvia Rosat in ihrer Paradedisziplin mit den Peitschen. Als sexy Cowgirl bringt sie ihre Peitschen zum Knallen, schlägt ihrem Partner Bobby eine Rose aus dem Mund und sich selbst eine Zigarette. Im kleinen Chapiteu, wo die Besucher unweit der Bühne sitzen, wirkt diese selten gesehene Darbietung umso eindrucksvoller und ist ein weiteres der artistischen Highlights im Programm. Das kulinarische Highlight folgt sogleich auf dem Teller: Rinderfilet auf Erbsen-Kartoffelpüree serviert mit Rosenkohl an einer Balsamico-Schokoladensauce. Während die Gäste geniessen, begleiten uns zwei Musiker am Keybord, mit dem Saxophon und der Harmonika mit bekannten Chansons.
Mentalmagie ist immer wieder verblüffend. So auch bei Simon Thomas, der eine Zuschauerin ein eine Art Trance versetzt, ihr eine Geschichte erzählt und danach ein Detail aus der Geschichte errät, das sich die Zuschauerin nur vorstellen sollte. Nun wird es heiss - mit einem Hauch Erotik und Burlesque spielt Jennifer Studhalter-Gasser mit dem Feuer, stösst hohe Flammen aus und wirbelt mit dem Feuer um ihren Körper. Auch im Zuschauerraum spielt sie mit den Flammen und sorgt für hitzige Momente. Die flackernden Flammen sorgen dabei immer wieder für schöne Effekte und begeistern das Publikum.

Wohlfühlen und Geniessen
Vor dem Dessert folgt das grosse Finale, zu dem nicht weniger als fünfzehn Personen auf der kleinen Bühne stehen. Nun lernen wir auch Thomas Studhalter-Gasser und Rose Gasser-Belli kennen, die für die Gaumenfreuden zuständig waren und ein wirkliches Spitzenmenü gezaubert haben. Daniel Gasser, der seinen Qualitäten als Conferencier einmal mehr alle Ehre gemacht hat, ergreift nun das Wort und bedankt sich in einer sehr emotionalen Rede bei seiner Tochter Jenny und ihrem Mann Thomas für ihre wertvolle Unterstützung in nicht immer ganz einfachen Zeiten. Und seinem Lob kann man nur Beiflichten: Mit dem Unikat haben Jenny und Thomas ein besonders feines und einzigartiges Variete geschaffen. Hier erlebt man eine überraschende Show mit viel Humor und einzigartigen Artisten. Und ganz besonders - und das geht in der heutigen Zeit leider oft vergessen - Herzlichkeit und spürbare Leidenschaft!

Text und Fotos: R. Scheibli