Cirque Starlight 2015

Premierengeflüster Cirque Starlight – „Vue d’ailleurs“

„Vue d’ailleurs ist ein Spektakel zum Sehen und Erleben, ein fantastisches Abenteuer – so wie ein Sprung in die Welt der Träume…“ heisst es in der Pressemitteilung des Cirque Starlight.

Und das Publikum liess sich gerne in diese fremde und imaginäre Welt der Träume entführen, wie es mit dem grossen Schlussapplaus nach der Premierenvorstellung in Porrentruy deutlich zeigte.

Dabei sind uns drei Elemente besonders positiv aufgefallen. Zum einen ist es Jocelyne und Heinrich Gasser gelungen, Artisten mit unverwechselbaren Darbietungen zu verpflichten, in denen die Artisten eigenständige Ideen umsetzen. So etwa die deutsch-iranische Artistin Roxanan Küwen, die geschickt und neuartig verschiedene Disziplinen miteinander kombiniert. Sie balanciert kleine Jonglierbälle aussergewöhnlich auf ihren Füssen und auf dem Trapez. Zum anderen ist es die Vielfältigkeit der neunköpfigen Akrobatentruppe von der Circusschule in Ulan Bator, die voller Lebensfreude spektakuläre Tricks auf der Schaukel zeigt, als Gruppe seilspringt und jongliert und jeweils im Duo am Trapez und mit einer sinnlichen Partnerakrobatik überzeugt. Zustande gekommen ist dieses Engagement dank Battsooj Rentsendorj, der jahrelang an der Starlight-eigenen Ecole de Cirque du Jura unterrichtete und nun in der Mongolei auf diese jungen Talente gestossen ist. Um für die raumfüllenden Darbietungen überhaupt Platz zu haben, wurde eigens eine grössere Aktionsfläche anstelle der erhöhten Bühne gebaut. Und drittens sind es die harmonierenden Leistungen des Kreativteams: Während dem der argentinische Regisseur Emiliano Sanchez Alessi die Artisten dank Schattenspielen aus immer anderen Blickwinkeln (eben „vue d’ailleurs“) zeigt, komponierte Thierry Epiney eigens für die Show die Musik und Eva Szwarcer, Margo Bau Collin und Alline Vincent Llairo schneiderten die bunten Kostüme.

„Vue d’ailleurs“ nimmt das Publikum mit in eine winterliche Szenerie, in der Touristen auf der Jagd nach den besten Schnappschüssen sind, verwirrte Forscher einen speziellen Baum suchen und die Einheimischen die Szenerie aufmischen. Das Bühnenbild ist entsprechend mit Eisbergen ausgestattet. Vor allem aber wird es durch eine riesige Leinwand dominiert, auf der wunderbar-kreative Schattenspiele gezeigt werden. Die einzelnen Darbietungen fliessen ineinander über und ergeben zusammen mit der Musik, dem Bühnenbild und dem Lichtdesign eine artistisch-theatralische Circusinszenierung auf hohem Niveau.

Traditionsgemäss bedankten sich Jocelyne und Heinrich Gasser nach dem Finale bei den fünfzehn Artistinnen und Artisten und dem siebenköpfigen Kreativteam für ihren Einsatz, erzählten Neuigkeiten aus dem Circusleben (so etwa, dass Jessica Gasser bei der SRF-Show „Die grössten Schweizer Talente“ im Einsatz ist) und luden die Gäste zur anschliessenden Party im Starlight-Chapiteau ein.
                          
Herzlichen Dank an Barbara Bamberger für die starken Foto-Eindrücke aus der Starlight-Show Vue d'ailleurs!