Monte Carlo 2017: Reto Parolari, Schweiz (Chef d’Orchestre)
Zum 41. Mal fand Mitte Januar 2017 das Internationale Circusfestival von Monte-Carlo statt. Der diesjährige Preisträger des CVA-Sonderpreises heisst Reto Parolari. Der Vollblutmusiker aus Winterthur ist in der Circuswelt eine namhafte Grosse und weltweit bekannt und geschätzt für sein fundiertes und schier unerschöpfliches Wissen und seinen eigenen Musik-Stil für Arrangements. Unzählige Circusunternehmen in ganz Europa sowie viele Artisten haben sich ihre Auftritts-Musik durch Reto schreiben und/oder arrangieren lassen und treten während vielen Jahren damit auf.
Als Circus-Orchester-Leiter diente der Dirigent 1980 beim Circus Nock, ab 1982 für die nächsten sechs Saisons beim Circus Knie. Während den Wintermonaten spielten diverse Musiker unter seinem Taktstock bei Krone in München, im Theater Carre Amsterdam, an Festivals so z. B. mehrere Jahre in Massy und seit 1997 ununterbrochen am wohl bekanntesten und grössten Circusfestival der Welt, in Monte-Carlo als deren Chef-Dirigent. Im Jahr 1973 gründete Reto Parolari sein rund 40 Musiker zählendes „Orchester Reto Parolari" (ORP). Europaweit dürfte dies das einzige private Symphonie-Orchester sein. Mit dem ORP hat sich der Gründer der gehobenen Unterhaltungsmusik gewidmet und schon unzählige eindrückliche Konzerte gegeben. Den Grundstein für sein musikalisches Wirken hat sich Reto Parolari an der Musikhochschule Winterthur erarbeitet und seine Studien in den Hauptfächern Schlagwerk & Klavier mit dem Orchesterdiplom abgeschlossen. In seinem im Jahr 2005 veröffentlichen Buch «Circusmusik in Theorie und Praxis» hat er zu diesem Spezialgebiet auch für Laien sehr interessante Details veröffentlicht und damit das einzige Fachbuch zur Circusmusik herausgebracht. Auch für den CVA war und ist Reto Parolari eine prägende und wichtige Persönlichkeit. In den Jahren 1972 bis 1980 zeichnete er für die Redaktion und die Herausgabe der Circuszeitung *manege* verantwortlich und ab 1970 leitete er die Geschicke des CVA rund 15 Jahre als deren Präsident. Dabei hat er unzählige Stunden mit Recherche, Circusbesuchen, Verfassen von Berichten und der Produktion der *mange* verbracht. Die Reminiszenzen aus dieser Zeit würden wohl einen eigenen, mehrseitigen Artikel zum Schmunzeln und Staunen ergeben.